Begrünte Dächer und kluge Aufforstung bleiben eine große Herausforderung
Alle reden davon, Spandau geht voran: Nicht nur mit der KlimaWerkstatt in der Spandauer Altstadt und der Klimaleitstelle, die ich als Stabsstelle meinem Bereich im Rathaus als Bezirksbürgermeisterin zugeordnet habe, setzt Spandau Maßstäbe beim Thema Klimaschutz. Zur Umsetzung der Klimaziele wird Spandau ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellen und damit werden berlinweit erstmals die Energie- und Treibhausgasbilanzen für den gesamten Bezirk erfasst und konkrete CO2- Reduktionsziele aufgezeigt.
Die Klimaanpassungsmaßnahmen werden alle wichtigen Bereiche unserer Spandauer Stadtgesellschaft umfassen müssen: Das wird die Gebäudeenergie genauso betreffen wie die Mobilität, die Wirtschaft, aber auch den Konsum.
Der wichtigste Klimaschutz vor Ort besteht im Schutz unserer Klimasenken: der Spandauer Wald mit seinen Mooren, unsere Gewässer und Grünflächen sind unbedingt zu schützen. Der Spandauer Forst ist durch klimaresistente Baumarten aufzuforsten und unsere Förster und Forstarbeiter müssen durch das Land personell und finanziell deutlich besser ausgestattet werden als bisher!
Die große Herausforderung besteht im Wohnungsbestand: Die Wohnungsgesellschaften müssen die energetische Sanierung ihres Wohnungsbestands vorantreiben, nachhaltig und trotzdem für die Mieter bezahlbar. Dabei bieten zum Beispiel Dächer sehr große Flächen, um das Klima durch Begrünung zu schützen. In Berlin gibt es davon über 10 000 Hektar! Das entspricht fast der Fläche des Bezirks Steglitz-Zehlendorf.
Wir dürfen dabei nicht die Verwaltung vergessen, die sich verpflichtet hat, schon bis 2030 das Klimaziel zu erreichen. Nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Klimaanpassung müssen als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen der Verwaltung mitgedacht werden. Dafür müssen Land und Bezirke ausreichend Mittel zur Verfügung stellen.
Ohne die aktive Stadtgesellschaft, in die sich schon jetzt viele einbringen, geht jedoch nicht genug. In Spandau haben sich bereits wichtige Initiativen gegründet, um bei der notwendigen drastischen CO2- Reduzierung mitzuwirken. Und dabei machen große Einrichtungen mit, wie das Krankenhaus Havelhöhe, bis 2030 klimaneutral zu werden. Das Krankenhaus arbeitet sogar daran, eine eigene Windkraftanlage aufzustellen.
Carola Brückner, Bezirksbürgermeisterin